Die böse Demographie und der Mitgliederschwund

18.01.2016 20:24

Ich bin etwas hinterher, aber diese klassische Lüge muß noch beachtet werden.

Zum Verfälschen von Tatsachen gehört auch immer schon, sich den Ursachen zu verschließen.

Was zunächst als Lüge für andere gedacht war, weil "die Tatsachen einige Leute beunruhigen könnten" (oder so ähnlich), wird irgendwann selbst geglaubt und zur eigenen Wahrheit. Der Lügner ist so nicht mehr in der Lage, die eigene Situation richtige wahrzunehmen.

Die großen Parteien mögen wirklich daran glauben, daß ihr Mitgliederschwund demographische Ursachen hat.

Sie sehen die Ungereimtheiten einfach nicht.

5% verloren sie etwa alle gleichermaßen. Daß das Volk in Thüringen gar nicht im gleichen Maße abnahm, stört bei der Ursachenforschung nicht.

Komisch nur, bei der AfD scheint eine andere Demographie zu herrschen.

Um es mal mit OTZ-Worten zu formulieren: Trotz des heftigen Flügelkampfes und trotz des wegen seiner verschiedenen Äußerungen in und außerhalb der Partei umstrittenen Landes- und Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke und trotz seiner engen Verbindungen zur rechten Szene konnte die AfD ihre Mitgliederzahl in Thüringen um über 28% steigern.

Natürlich nur demographisch bedingt.


Welche Aufrichtigkeit und welchen Realitätssinn der Erfurter Bischof doch noch an den Tag legte, als er den Mitgliederschwund im letzten Jahr zumindest zum Teil mit der Lichtlöschung des Doms  begründete.

Ich denke, im Moment können die Altparteien froh über die Überalterung ihrer Mitgliederschaft sein. Die Senioren dürften eher träge sein, was eine Kündigung betrifft.